Der Funke des Neuen
Ein schöpferischer Impuls, eine erste Ahnung von etwas, was entstehen will. Es beginnt mit eine Idee, die das Potenzial für etwas Großes in sich trägt.
Kannst du dich an einen solchen Moment in Deinem Leben erinnern? Und was ist daraus entstanden?
Man sagt von Steve Jobs, dass Inspiration und Visualisierung des Gedankenimpulses seine absoluten Stärken waren. Für einen Erfinder sicherlich eine der ganz großen Begabungen. Nur, am Ende ist es eben nicht alles, worauf es ankommt.
Die Quelle der Inspiration
Der Begriff der Inspiration stammt aus dem Lateinischen. In spiritus – im Geiste sein. So lässt sich das Wort auch mit „Einhauchen“ oder etwas gehobener auch „Beseelung“ übersetzen. Es ist jener Augenblick, in dem eine Idee, ein Gedanke oder eine Kreativität plötzlich aufblitzt und die besten Einfälle ermöglicht. Doch kommt Inspiration wirklich aus dem Nichts?
Vorbereitung für den kreativen Funken
Wir können Inspiration nicht erzwingen, aber wir können den Raum dafür in uns vorbereiten. D.h. wir können in Rahmenbedingungen schaffen, welche der Inspiration Platz machen. Wenn wir genauer hinschauen, entdecken wir:
Oft entsteht der Geistesblitz, wenn unsere Gedanken bereits Wochen oder Monate vorher um das Thema gekreist sind. Irgendwas daran hat unser Interesse geweckt. Irgendwie mischt sich da immer wieder ein Gedanke in unseren Alltag hinein. Oft können wir es nicht mal genau fassen. Was ist es, was uns beschäftigt? Ist es real? Laufe ich Träumen nach? Und dann, wenn wir so gar nicht daran denken, wenn wir mit anderen Dingen beschäftigt sind, das Suchen loslassen, dann auf einmal: unter der Dusche, beim Zähneputzen, irgendwie kurz vorm Einschlafen, ….
Es ist, als ob in dem Moment, in dem wir alles Denken sein lassen, die Idee kommt, sie uns sozusagen ereilt.
Die Geburt einer Idee
Inspiration entsteht im „Dunklen“, taucht aus dem Un- oder auch Überbewussten auf und findet ihren Weg in unsere Wahrnehmung.
Was entsteht sind Impulse, die sich von innen auch außen gestalten Für die einen völlig klar zu visualisieren (Steve Jobs – bis ins Detail seine Produkte vor dem inneren Auge sehen), für andere ein tiefes Wissen (so muss es sein), für wieder andere wie eine innere Stimme, die zu ihnen spricht. Doch bleibt sie eben nur eine Idee, wenn sie keine physische Form findet. D.h. sie muss landen, muss einen Nährboden finden, in dem sie wachsen kann, braucht dann konkrete Ideen, wie umzusetzen, braucht die Energie und das Engagement, dieses auch mit sichtbarer Gestalt zu füllen.
Wachsen können
Ich will es am Beispiel eines Sämlings deutlich machen, worum es letztlich geht, damit aus der Inspiration etwas Greifbares werden kann.
Jeder Same ist erst mal nur ein Same. Er trägt alles Potenzial der Möglichkeit in sich, so wie eben auch eine Inspiration. Doch wenn er in der Tüte bleibt, nie eingepflanzt wird, dann wird es nichts. Er kann nicht das werden, wozu er bestimmt ist. Er muss gesät werden, braucht Bedingungen, die ihm Wachstum ermöglichen, braucht vielleicht auch Pflege, Schutz, Stützen …
Ich selber habe im Frühjahr damit genügend Erfahrung gesammelt und einiges gelernt. Da war das tolle Hochbeet, das ich gebaut hatte. Ich war mächtig stolz und aufgeregt, träumte von einem Hochbeet, in dem es üppig wächst, das ein kleiner heimischer Garten ist. So säte ich den Samen, voller Freude, reichlich. Den einen Samen aber war es zu kalt, andere waren zu dich gesät, bei wieder anderen lugte das frische Grün aus der Erde und die Schnecken kamen … Eine tolle Ideen – nur, ich hatte nicht bedacht, dass es mehr braucht als meine Idee und meine Initiative.
Der Weg zur Verwirklichung
Was aber ist nötig, damit aus der Inspiration etwas Greifbares wird? Einige Fragen, die den Prozess des Entstehens begleiten können:
- Was will ich wirklich entstehen sehen? Welche Rahmenbedingungen brauche ich dafür? Und passt das zu mir?
- Wenn ich das will, wer muss ich sein? Welches Engagement ist dafür von mir nötig? Wer muss ich werden, damit es erfolgreich realisiert wird? Was auch dafür noch lernen?
- Warum eigentlich möchte ich das so gerne? Was ist meine Motivation dahinter? Welche Möglichkeiten ahne ich da? Und was kostet es mich?
- Bin ich wirklich innerlich bereit, mit auf diese Aufgabe, diesen Prozess einzulassen?
Ein kreativer Funke, der die Welt bewegt
Der kreative Funke – eine echte Inspiration kann die Welt bewegen. Großartige Musikstücke von Komponisten machen solches deutlich, ebenso Werke andere Künstler ebenso wie die Lebenswerke mancher herausragender Persönlichkeiten. Aber sie braucht unser Engagement, damit sie irgendwann Wirklichkeit wird. Sie muss groß sein, mehr als nur so eine kleine Idee, die ich in wenigen Stunden umgesetzt habe. Sie muss so etwas wie einen Sog ausüben, uns immer wieder selber mit Energie und Freude und Mut füllen, damit wir genug innere Kraft haben schwierigere Zeiten und Durststrecken durchzustehen.
Der Weg durch Schwierigkeiten
Und wenn dann die Schwierigkeiten kommen? Wenn ich feststelle, dass es eben doch nicht so einfach ist, die Idee in die Tat umzusetzen? Dann halte es im übertragenen Sinne mit der Weisheit, die der Nobelpreisträger Linus Pauling in diese Worte fasste: „If you want to have good ideas you must have many ideas. Most of them will be wrong, and what you have to learn is which ones to throw away“. Es gibt immer Schwierigkeiten und ungeahnte Herausforderungen auf dem Weg der Realisierung. Wenn es sie nicht gäbe, würdest du nämlich schon lange diese Idee verwirklicht haben.
Meistens erfordert die Umsetzung, dass wir selber wachsen müssen. Also in uns eine große Veränderung, ein neues Denken, eine andere Haltung, andere Handlungen Platz brauchen, damit das Neue Gestalt gewinnt. Oft eben auch eine Zeit, sich Unterstützung oder Feedback von außen zu holen. Nicht alles mit sich alleine im stillen Kämmerlein auszumachen.
Zudem gibt der Akt des Teilens dem Ganzen eine andere Form von Sichtbarkeit und nimmt uns selber mehr in die Verpflichtung, nur nicht zu schnell aufzugeben.
Dann aber – und vielleicht kannst du selber auf ein solches Projekt zurückblicken, das mit einem kreativen Impuls begann, dann ist alles möglich. Dann kann Großes draus wachsen.
Schreibe mir gerne eine Mail:
Was war ein inspirierender Moment in Deinem Leben und was ist daraus entstanden? Mit welchen Hürden hattest du es zu tun, als es um die Realisierung ging?